Wanderung zum Sonnenaufgang auf dem Brocken
Als vermutlich allererste der über 400 Veranstaltungen am „Tag des Wanderns – 14. Mai“ fand unsere Wanderung zum Sonnenaufgang auf dem Brocken im Harz statt. Die frühe Uhrzeit hatte leider viele Wanderfreunde abgeschreckt, so dass sich nur eine überschaubare Wandergruppe an den beiden Treffpunkten versammelte. Um 01:00 Uhr fuhr die Fahrgemeinschaft in Braunschweig los.
Alle Teilnehmer bekamen vom DWV neben dem üblichen Jahrespin und Infoheft auch eine Samentüte und eine süße Überraschung. Diese werden von den Partnern KOMPASS-Verlag und Manner gesponsert.
In Oderbrück begrüßte Christian Drescher die Teilnehmer und überreichte ihnen die Geschenke des Deutschen Wanderverbandes (DWV) zum Tag des Wanderns: den begehrten Jahrespin mit Infoheft, eine von KOMPASS gesponserte Samentüte für insektenfreundliche Blumen und knusprige Neapolitaner-Waffeln von MANNER. Um 01:45 Uhr starteten wir mit Stirn- und Taschenlampen ausgerüstet bei sternklarem Himmel und stockdunkler Nacht. Unterwegs konnten wir das beleuchtete Torfhaus mit den beiden Sendemasten sehen. Dann erschienen vor uns die Lichter des Brockensenders. Ab und zu waren vor und hinter uns die Lampen anderer Wanderer zu sehen, die das gleiche Ziel wie wir hatten.
Um 02:20 Uhr erreichten wir den Dreieckigen Pfahl.
Nach genau zwei Stunden Wanderung ohne Pause erreichten wir um 03:45 Uhr die Brockenkuppe. Oberhalb des Bahnhofs wehte ein frischer Südwind, der uns kräftig abkühlte. Wir genossen zunächst den Blick auf die beleuchteten Städte Wernigerode, Ilsenburg und Bad Harzburg. Ein Wanderkamerad drückte den ersten Stempel des Tages in sein Heft der Harzer Wandernadel.
Um 03:40 Uhr blickten wir vom Bahnhof zur Brockenkuppe.
Als kurz vor 04:00 Uhr die Dämmerung einsetzte, zogen allmählich von Süden einige Wolken vor den Horizont. Zeitgleich begannen die Vögel zu zwitschern. Vom Wolkenhäuschen hatten wir einen wunderbaren Blick auf den dämmernden Morgenhimmel und beobachteten frierend das Naturschauspiel. Manche von uns begannen an ihrer MANNER-Waffel zu knuspern. Es kamen Zweifel auf, ob wir wegen der Wolken überhaupt den Sonnenaufgang sehen würden.
Um 05:21 Uhr beobachteten die Wanderer den Sonnenaufgang.
Um 05:21 Uhr stellte ein Wanderer plötzlich die Frage „Ist das da die Sonne?“, als in einem hellen Streifen über dem Horizont ein blutroter heller Fleck erschien. Ja, das war der ersehnte Sonnenaufgang. Nach wenigen Sekunden verschwand der obere Teil der Sonne hinter den Wolken, die sich über den Horizont schoben. Doch die Sonne bildete einen hellen roten Streifen in der Wolkenlücke. Nach wenigen Minuten war die Sonne wieder hinter den Wolken verschwunden.
Um 05:30 Uhr blickten wir wieder zur Brockenkuppe, wie um 03:40 Uhr.
Kurz darauf traten wir enttäuscht und doch glücklich zugleich den Rückweg an, bei dem wir auf unsere Lampen verzichten konnten. Am Gedenkstein für die Öffnung der Brockenmauer, wo weitere Wanderer saßen, stieg die Sonne erneut durch eine weitere Wolkenlücke in die Höhe, sozusagen ein zweiter Sonnenaufgang innerhalb weniger Minuten für uns. Unterhalb der Baumgrenze ließ der kalte Wind nach. Auf dem Goetheweg blickten wir noch einmal zum Brocken zurück.
Um 06:10 Uhr auf dem Goetheweg.
Am Eckersprung legten wir gegen 06:30 Uhr eine kurze Frühstückspause ein. Dort und am Dreieckigen Pfahl wurde noch gestempelt. Über den Kaiserweg gelangten wir nach Oderbrück zurück, wo um 07:55 Uhr unsere „coole“ Aktion endete. Von den Erlebnissen beeindruckt fuhren wir nach Braunschweig zurück.
Bericht und Fotos: Christian Drescher
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